Stickereien veredeln gewobene Stoffe seit Jahrhunderten. Mit der Erfindung der Handstickmaschine schnellte die Produktivität gewaltig in die Höhe, bis die Maschinen einige Jahrzehnte später durch Schifflistickmaschinen abgelöst wurden. Im Neuthal stehen drei betriebsfähige Handstickmaschinen, auf denen bis zu hundert Einzelstücke oder ganze Bänder bestickt werden.
Sticken war über Jahrhunderte eine ausgesprochen aufwendige Handarbeit. Bestickte Stoffe waren entsprechend selten und teuer. Die Erfindung der Handstickmaschine um 1830 ermöglichte es, auf einen Schlag von einer Person bis über hundert identische Stücke gleichzeitig herzustellen.
In der Stickerei im Neuthal können die Besucher den Stickerinnen bei der Arbeit zuschauen und mit etwas Glück auch selber ein paar Stiche anbringen.
Die Ausstellung gibt einen Einblick in eine faszinierende Technik und vermittelt Eindrücke aus dem Arbeitsumfeld der Stickbetriebe. Sie erzählt von der Blütezeit der Handmaschinenstickerei und dem Niedergang im 20. Jahrhundert.